Songkran
An Songkran beginnt das thailändische neue Jahr, das im Zeichen von Säuberung und Erneuerung mit viel Wasser gefeiert wird. Das Jahr 2559 bleibt zwar, dieser Kalender wird erst im November/Dezember gewechselt. 2016 erleben wir bereits das dritte Neujahrsfest – lustig.
In Thailand werden diese drei Tage mit ausgiebig Nass zelebriert, sehr zur Freude der Kinder und Erwachsener! Pickups mit Wasserfässern warten am Strassenrand. Mit bunten, riesigen Wasserpistolen werden vor allem Fussgänger und Mopedfahrer bespritzt. Auch Paul bekommt ein paar Wasserstrahlen ab. Er könnte mehr vertragen – er ist nämlich sehr dreckig.
Das geht ja alles noch, doch als wir in Bangkok eintreffen, ist die Hölle los. Grosse und kleine Leute laufen mit den Wasserpistolen herum, überall ist Partystimmung, laute Disco-Musik dröhnt, die Leute grölen und kreischen. Jetzt verstehen wir, dass viele Bewohner die Stadt für diese Tage verlassen oder sich mit genügend Essen und Trinken in der Wohnung verschanzen. 700 Tote soll es jedes Jahr geben. Viele Thailänder und natürlich auch Touristen reisen speziell für dieses Zeremoniell nach Bangkok. Männer und Frauen, Ausländer und Thais tragen Blumenhemden – je bunter je schöner.
Zum Glück kann das gebuchte Hotel keinen Parkplatz bieten und sie buchen uns nach einigem Stöhnen in ihr Schwesternhotel um. Das liegt etwas weg vom Rummel in einer Seiten- und Sackgasse. Einziger Nachteil: Urs muss Paul jeden Tag auf die andere Strassenseite umparkieren, sonst gibt es eine Busse der Polizei. Auf die Frage nach dem Grund heisst es: ‚Das ist Thailand‘.
Am Abend machen wir einen Spaziergang der Strasse entlang. Ups, da muss eine Betrunkene von zwei Leuten ins Taxi geschleift werden, die Bars sind vollbesetzt mit lauten Gästen. Ja und wir sind innerhalb kurzer Zeit übergossen mit Wasser, nicht aus der Pistole, sondern mit einem Kübel. Es tropft und pflascht in den Schuhen. Na ja, immerhin ist es warm.
Doch am nächsten Abend kommt es noch nasser: es ist der letzte Abend der drei Songkran-Tage und alle feiern besonders ausgelassen. Wir wollen zum Nachtessen und kommen nur ein paar hundert Meter weit. Sie haben uns definitiv im Visier und bei jeder Wasserlandung wird gekreischt und gejohlt. Warmes Wasser geht ja noch, doch auch ganze Ladungen von Eiswasser treffen uns. Klatchnass, übergossen mit einigen Kübeln Wasser, in tropfnassen Kleidern, mit eingeweichtem Geld treten wir den Rückzug zum Hotel an. Wie begossene Pudel kommen wir zurück und hinterlassen eine Wasserspur bis zum Zimmer. Für diesen Ausflug hätte ich keine sauberes Kleid gebraucht!
Während diesen Tagen ist Ausnahmezustand, die meisten Läden sind geschlossen, Banken, Büros und natürlich auch die Botschaften. So müssen wir unsere geplante Botschaftsrunde auf nächste Woche verschieben.
Dafür machen wir eine neue Erfahrung im Bumrungrad International Hospital. Urs hat nach dem Schnorcheln seit Wochen Probleme mit dem Ohr und die Schmerzen sind plötzlich zu stark. Ein Spital von riesigen Ausmassen, eine Empfangshalle wie in einem *****Hotel, mit Starbucks und Mc Donalds. Hier ist Treffpunkt aller Nationalitäten, vom Araber über Inder und Westler. Mit online-Voranmeldung, perfekter Organisation und Audienz beim Professor sind wir innerhalb kurzer Zeit wieder draussen, vollbepackt mit Medikamenten und der Diagnose einer Mittelohrentzündung. Es geht schon etwas besser.