Der Küste entlang

Violette, gelbe, türkisblaue, rosarote Blechdächer auf den Häusern kündigen ein grösseres Dorf an. Die Häuser sind meist länglich, in Einzimmerbreite nach hinten gebaut. Auf dem Land trohnen die Holzhäuser auf Stelzen, in einem Wald von Kokosnusspalmen. Der kleine Tempel in der vorderen Ecke des Grundstücks zeigt, dass hier Buddhisten wohnen. Bereits vor dem Hausbau steht der Tempel, denn damit werden die Erdgötter sanft gestimmt und um Nachsicht gebeten, dass hier jetzt dann noch jemand wohnt.

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Auf den Strassen ist der König allgegenwärtig. Die Thais verehren ihren König Bhumibol und Königin Sirikit mit Andacht. Oft stehen grosse Denkmalgebilde mit Fotos des Herrscherpaars, geschmückt mit gelbem  Satinstoff an einer Strassenkreuzung, vor Universitäten und Firmen.

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Gelb ist die Farbe des Montags und die des Königs, er ist an einem Montag geboren. Ganze Strassenzüge sind ausstaffiert mit Fotos des Königs in unterschiedlichen Posen. Er lächelt mal in rosarotem Sakko (es soll seine Lieblingsfarbe sein), mal in brokatbestickter Goldrobe. Der König scheint alterslos, denn die Fotos zeigen ihn immer in jungen Jahren. Heute ist er bereits 89 und mit  70 Jahren Regierungszeit der am längsten an der Macht stehende  Monarch. Viele sind gespannt, wie das mit dem Königshaus weitergeht, denn sein Sohn soll nicht so beliebt sein.

In Kao Lak besuchen wir das Tsunami Denkmal und halten am türkisblauen Meer eine Schweigeminute. Kaum vorstellbar, dass dieses sanfte, friedliche Meer eine so zerstörerische Kraft mit sich bringen kann.

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Das Memorial wäre schön angelegt, eine Gedenkwand mit einer aus Beton nachgebildeten Riesenwelle und der goldene Buddha wacht am Meer. Am Unterhalt und der Pflege hapert es etwas.

Wir werfen über den der Strasse entlang verlaufenden Grenzfluss einen Blick nach Myanmar. Da sind wir dann in ein paar Wochen! An der schmalsten Stelle ist Thailand hier nur ein paar Kilometer breit. Und schon sind wir an der Ostküste des Südzipfels. Wir finden immer wieder schöne Nachtplätze, meist an der Beach. So ist das Campieren gemütlich.

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Auf der Strecke nördlich Richtung Bangkok kommen wir an den Salzgewinnungsbecken vorbei. Ein idyllisches Bild, wie die weissen Salzhügel ordentlich angehäuft in Reih und Glied stehen und in der Morgensonne leuchten. Die Realität sieht dann anders aus, als wir den vielen Arbeitern zuschauen, die mit ihren Töffli an die Arbeit fahren. Vermummt als Sonnenschutz, teilweise in Wollsocken schaufeln sie auf dem nassen Boden die kleinen Salzberge in zwei Bambuskörbe.

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Gefüllt heben sie die zwei Behälter mit einem Joch auf die Schultern und eilen der Sammelstelle entgegen. Es ist ein emsiges Hin- und Her-Wuseln, mit dem wir nicht tauschen möchten.

Bangkok können wir im Moment links liegen lassen, wir sehen nur den Smog der Riesenstadt. Wir kommen in ein paar Wochen hierher zurück. Dem Harry Hasler zu Ehren muss ich allerdings unbedingt einen Abstecher nach Pattaya einlegen. Zum Glück nur eine Mittagessenlänge, denn 90 Prozent der weissen Touristen sind Männer, entweder schon in Begleitung eines Thai-Girls oder dann Ausschau haltend nach einem.

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Auf dem Weg an die kambodschanische Grenze treffen wir doch tatsächlich wieder einmal auf Schweizer Reisende: Laura und Yves sind mit ihrem grünen Mercedes-Bus seit einem Jahr auf Hochzeitsreise. Ihr Freund Silvan ist im Moment bei ihnen auf Besuch. Wir verbringen einen gemütlichen Bierabend mit den jungen Leuten zusammen.

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In Kambodscha und Laos werden wir die nächsten Wochen verbringen, bevor wir Ende März wieder nach Thailand einreisen werden. Dies alles Visums- und Paul-Aufenthaltsgenehmigungs-bedingt, doch auch weil es zwei interessante Reiseländer sind.

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