Melaka

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Nochmals eine Stadt mit Weltkulturerbe. Sie liegt 510 Kilometer südlich unserer Insel. In einem Tag schaffen wir die Fahrt in den Süden. Urs holt ziemlich auf, rechts und links wird überholt – wie es sich halt gehört im Linksverkehr.

Im Altstadtkern ist die Stadt am Meer noch ursprünglich. Die einstöckigen, aneinander gebauten Ladenhäuser beherrschen die Strassen. Viele Chinesen wohnen hier, – sie sind in den 1930er Jahren der Wirtschaftskrise in Singapore entflohen und haben sich in Melaka ihr neues Zuhause aufgebaut. Die Stadt wird durch den Fluss Sungai Melaka getrennt. Natürlich machen auch wir eine Flussfahrt mit, die Aussicht auf die alten Häuser am Uferrand ist schön, die Spritzer vom dreckigen Nass ins Gesicht weniger.

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Rund um den roten Platz (der den Namen von den rot gestrichenen Häusern erhalten hat) sammeln sich die interessanten Gebäude, die von der Geschichte und Besetzung der Holländer, Portugiesen und Briten erzählen. Im Stadthuis ist ein sehr eindrückliches Museum untergebracht. Melaka ist berühmt für seine Museumsdichte – malaysia- wenn nicht sogar weltweit. Im Nachbau des Sultanspalast erfahren wir über die Kriege und Epochen der Sultane, der Handelsbeziehungen mit den Indern, Chinesen, Arabern und Indonesiern an der ‚Strasse von Melaka‘. In der St. Pauls Church platzen wir mitten in die christliche Messe der Mandarin-Chinesen. Wir verstehen nur Amen, kennen auch kein Lied und wundern uns über die ergebene, gebeugte Haltung der chinesischen Christen.

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Wir sind froh, ab und zu vor der Hitze in ein eisgekühltes Restoran flüchten zu können – es ist wirklich sehr! warm. Viele Touristen strömen am Wochenende von Singapore nach Melaka, hier sollen die Preise bezahlbarer sein. Vor allem am Nachtmarkt über das Wochenende herrscht ein emsiges Treiben.

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Seit wir in Malaysia sind, ist auch das nahende ‚Chinese New Year‘ überall sichtbar.

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Rote Lampions hängen an Hauseingängen, in den Tempeln, rote Stoffbahnen schmücken Säulen und Treppenaufgänge, Glückwunschbäume stehen vor Restaurants und Läden. Rot und Gold beherrschen die Ankündigung des neuen Jahres – das des Affen.

Ab und zu finden wir auch einen Laden ohne Kitsch. Doch was soll ich mit so schönen Schuhen anfangen?K1600_DSC08680 K1600_DSC05621

Die Schuhe sind handgefertigt, mit kostbar gestickten Glasperlenmustern verziert, – seit Generationen in der Werkstatt hinter dem Ladenlokal hergestellt. Daneben bestaunen wir die alten Relikte der 12 bis 17 Zentimeter kleinen Seidenschühchen der Chinesinnen, die ihre Füsse als Zeichen von Schönheit zu früheren Zeiten so verunstaltet haben.

In dunklen Werkstätten hämmern und wirken die Handwerker. Viele Gebäude sind restauriert, werden zu Galerien oder Boutiquehotels umfunktioniert. Die Grösse der Häuser täuscht von der Strasse her, denn hinter den Fassaden, die wegen des damaligen Steuersystems bewusst schmal gehalten wurden, erstrecken sich die durch Höfe unterteilte Gebäude weit in den Block hinein.

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