Cameron Highlands
Nach drei Tagen Grossstadt steht unser Mietauto parat und wir fahren in die kühlen Berge. Zum Glück ist Urs Linksverkehr gewohnt, die asiatischen Strassensitten sind schnell umgesetzt.
Die Cameron Highlands befinden sich auf rund 1500 Meter über Meer. Allerdings müssen zuerst einige hundert Kurven bewältigt werden. Die Strasse erinnert lebhaft an Chur – Arosa! Die Highlands sind ein beliebtes Ferien- und Erholungsziel aus der Zeit der Briten und jetzt natürlich der Touristen aus verschiedenen Ländern. Wir staunen über die vielen Araber und Asiaten, die Europäer sind dünn gesät. Das mild temperierte Hochplateau erstreckt sich in sanften Hügeln. Dichter Dschungelwald, hellgrünes Farn und moosbewachsene Bäume prägen die Landschaft.
Hohe Luftfeuchtigkeit, regelmässiger Regen und die kühleren Temperaturen sind ideal für den Teeanbau. 1926 begannen britische Pflanzer damit, in den Cameron Highlands Tee anzubauen. Unterdessen sind die fotogenen, saftig-grünen Hügel zum typischen Bild dieser Berglandschaft geworden. Wir besuchen eine Teefabrik, die auf erstaunlich alten Maschinen die Verarbeitung des grünen und schwarzen Tees erledigt. So entsteht in den alten Gemäuern der BOH Teefabrik Rohstoff für täglich 820.000 Tassen Tee.
Die Höhenlage ist perfekt für den Gemüseanbau und die Erdbeerzucht. Allerdings verderben die Kunststofftunnels und die mehrlagigen hors-sol Erdbeer-Anlagen das idyllisch grüne Bild. Wenn alle Hänge bepflanzt oder vertunnelt sind, wird die Hügelspitze mit einem Gewächstunnel auf Stelzen ausgeebnet. Kein schöner Anblick, obwohl das Gemüse knackig frisch und der Erdbeerjuice verlockend rot ist.
Es herrscht auch eine rege Bautätigkeit, die allerdings wegen der rigorosen Abholzung von Wäldern zu gravierenden Umweltproblemen führt. Erdrutsche und Bodenerosionen sind die Folge. Wer hier in diesen in den Himmel steigenden Bunkern leben möchte, ist uns schleierhaft. Auf jeden Fall geniessen wir die kühlere Luft, sie lässt uns wieder besser atmen und uns gemächlich ans asiatische Klima anpassen.