Über Malaysia nach Australien

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Abendstimmung auf unserem Balkon.

 

In Madurai steigen wir in einen Propellerflieger, in Chennai wechseln wir zu Malaysian Air und in Kuala Lumpur trinken wir einen fürchterlichen Kaffee. Die Reise nach Perth dauert ewig. Im Flughafenterminal von Perth können wir den Pass selbst einscannen, kurz in die automatische Kamera gucken und schon sind wir im Land. Scheinbar hat alles geklappt mit dem elektronischen Visum. Uff.  Jetzt haben wir die Schuhe in Indien so schön geputzt und kein Mensch will sie sehen. Der Hund schnüffelt am Koffer mit den Pfefferkörnern und den Kardamomkapseln – nichts Verdächtiges. So schnell haben wir noch nie eine Grenze passiert, das ist Balsam für die Seele Reisender. Urs isst Käse und Brot zum Nachtessen, ich bin zu müde zum Kauen, bei mir reichen Pommes-Chips und ein Drink! Nach endlos langen Reisestunden freuen wir uns aufs Bett.

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In den ersten Tagen erledigen wir Reisevorbereitungen für das neue Land: Kartenmaterial, Handynummer, Internetzugang. Und den Coiffeurbesuch habe ich in Indien hinausgezögert, jetzt ist er nicht mehr zu verhindern. Doch das geht so schnell, dass Urs nicht mal sein Bier fertig trinken kann. Vor drei Jahren waren wir das letzte Mal in Australien, doch wie die Preise in die Höhe geschnellt sind, können wir kaum fassen. Wer kauft wohl eine kleine Schale Heidelbeeren für sieben Dollar fünfundachtzig? Vielleicht ist es auch nur hier in Fremantle so, dem Hafenstädtchen nahe Perth. Wir hoffen es, denn sonst müssen wir den Gürtel definitiv enger schnallen.

Es bricht eine kurze Hektik auf. Beim Ordnen der Empfangsdokumente für Paul fehlt der Fahrzeugausweis. Mit den vielen Erlebnissen und Eindrücken der letzten Wochen kann ich mich überhaupt nicht mehr erinnern, ob wir diesen vom Verschiffungsagenten  in Südafrika zurück erhalten haben oder ob er diesen für die Verschiffung benötigte. Hirn ausgelöscht – Ausweis unauffindbar. Nach ein paar nervösen Suchrunden im ganzen Gepäck und kopflosem Umherschwirren gebe ich auf.  Zur Not lassen wir in einem Copy Shop das eingescannte Dokument ausdrucken und warten auf die Dinge, die am Donnerstag auf uns zukommen. Das fängt ja gut an auf dem fünften Kontinent.