Father Christmas

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home from home ist ein Hilfsprojekt, das sich für die Aids-Waisen in den Townships des Westkaps (Südafrika) engagiert. In einem kleinen Häuschen wohnen jeweils sechs Waisenkinder mit ihrer Ersatzmutter. Die Kinder wachsen also im selben Umfeld auf, wo sie geboren sind, sprechen dieselbe Sprache, besuchen die nahe Schule und erhalten durch die Betreuung und Begleitung eine neue Lebenschance. Fast alle Kinder sind HIV positiv und damit auf kontinuierliche Medikamentierung angewiesen. Die Zahl der Häuschen und damit der Kinder wächst immer weiter – unterdessen sind es 33 Wohneinheiten mit nahezu 200 Kindern. Mit 10.000 Franken pro Jahr kann das Alltagsleben der Kinder (inkl. Schulbildung), der Lohn der Ersatzmutter und der Unterhalt des Hauses finanziert werden. Viele Europäer, die mehrheitlich hier wohnen, übernehmen die Patenschaft für die Sicherstellung der Summe. Denn nur mit einer gesicherten Finanzierung für drei Jahre wird ein neues Wohnhaus belegt. An Kindern fehlt es nicht! Die sogenannten Paten besuchen die Familien auch öfters oder machen Freizeitaktivitäten mit ihnen. Baden und Spaziergänge am Meer mit anschliessender Glace, Besuche bei den Paten zuhause oder eine Wanderung sind immer tolle Erlebnisse für die Kinder. Dieses Jahr haben die Verantwortlichen ein Nachhilfeprogramm für die Schulaufgaben lanciert und damit richtig gute Verbesserung der Schulleistung erreicht. Nur mit einer guten Schulausbildung haben die Kinder eine echte Chance, je eine Arbeitsstelle zu erhalten. Die Familien werden von einer Sozialarbeiterin betreut, die in schwierigen Fällen unterstützend zur Seite steht. Für dieses Jahr steht ein Bibliothekprojekt an – sie wollen die Häuser mit Büchern und Leseecken ausstatten, damit die Kinder mehr Bildung durch Lesen erhalten.

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Laura und Rainer haben für die Familie von Mutter Zola und die sechs Kinder Sisipho, Owethu, Siphelele, Amamkhele, Lifa, Timna die Patenschaft und jährliche Garantie der zehntausend Franken übernommen. In der Schweiz hat Laura einen Förderverein Aids-Waisen home from home gegründet, sie macht Vorträge über das Projekt und erzählt natürlich überall von den Kindern und den herzlichen Erlebnissen.

Ein besonderes Highlight im Jahresalltag der Kinder ist die Weihnachtsfeier. Es ist selbstverständlich, dass die Paten an diesem Anlass als Helfer unterstützend mitwirken. Wir dieses Jahr natürlich auch! Mit Freuden. Um 12.00 Uhr beginnt das Leben auf dem Sportplatz, die Mütter und ihre sechs Kinder kommen mit Sammeltaxis an.

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An einem schattigen Platz machen es sich die Mütter auf den mitgebrachten Wolldecken bequem und die Kinder springen los. Zauberer, Springburg, Gesichtermalen, Ballonkünstler, Verkleiderlikiste mit Masken, Kleidern, Hüten warten auf die Kleinen. Hulahopp-Reifen wedeln gekonnt in den Hüften. Unglaublich wie rhythmisch sich alle zum heissen Beat der Party-Musik bewegen.

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Da sind wir steife Gartenzwerge dagegen! Unterdessen schöpfen wir über 200 Kartonteller voll mit Kartoffelsalat, gegrilltem Poulet und Würstchen im (Gummi)Brötli. Ketchup kommt später drauf. Die Leute am Buffet müssen die Teller verteidigen, denn Spielen gibt Hunger. Herrlich, die hungrigen Kinder freuen sich riesig auf das Festessen.

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Die Hauptattraktion ist natürlich Father Christmas. Dieses Jahr fährt er mit einem roten Töff mit Seitenwagen auf dem  Spielfeld vor. Alle jubeln ihm zu, rennen dem Gefährt nach. Dazu tönt bei über 25 Grad im Schatten «Holy Night …….Stille Nacht ……» aus dem Lautsprecher.

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Etwas schräg für uns Wintermenschen. Im Zeltschatten nimmt der Mann im roten Gewand mit weissem Bart auf einem Bänkli Platz, gleich neben dem von Urs geschmückten Weihnachtsbaum. Schön hat er das gemacht – man merkt seine Begeisterung für diese Aufgabe! In Familiengruppen dürfen die Kindern beim Samichlaus ihr Geschenk in Empfang nehmen. Die Augen glänzen über einen Ball mit T-Shirt, ein Skateboard, eine trendige Dächlikappe, ein Püppchen im Puppenwagen, einen Rucksack mit schicker Sonnenbrille, neue Schuhe, Köcheligeschirr (halt aus Plastik), die Barbiepuppe.

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Ein Plastiktopf mit Süssigkeiten und einen Fruchtsaft gibt es für alle als Dreingabe. Die Kinder sind glücklich, sitzen mit den Müttern auf den Decken und packen die Überraschung aus. Strahlende Augen und freudiges In-die-Runde-Zeigen. Die Leiterin erzählt uns von ihrer immensen Aufgabe, die sehr persönlichen 200 Geschenke einzukaufen und zu sortieren. Sie kosten zwischen 15 und 18 Franken und lösen eine Riesenfreude aus.

Am Abend sind wir körperlich geschafft von unserem Einsatz, doch zurück bleibt ein wunderschönes Erlebnis mit leuchtenden Kinderaugen, fröhlichem Lachen, strahlenden Gesichtern und Zufriedenheit mit so wenig.

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Und auch die Gedanken begleiten uns: «Wo wären diese Kinder wohl ohne den Einsatz ihrer Paten gelandet»? Dank  diesem Projekt und mit dem persönlichen Engagement Vieler erhalten sie eine Zukunft.

Förderverein für Aids-Waisenkinder
Raiffeisenbank Diepoldsau
Konto 90-8222-4
IBAN CH45 8126 2000 0029 3140 8
SWIFT RAIFCH22