Marktsamstag in Old Biscuit Mill
Der geniale kleine Markt in Woodstock ist zu einem Markenzeichen Kapstadts geworden. In der alten Keksfabrik tummeln sich am Samstag Jung und Alt, Ausgeflippte und Hungrige. 2006 hatten ein Amerikaner und ein Südafrikaner die Idee, einen Nachbarschaftsmarkt im kleinindustriellen Woodstock zu lancieren. Damals war Woodstock noch gefährliches Terrain, ein verarmtes Viertel am Hafen und die Häuser vielerorts verfallen. Doch die Beiden sahen das kreative Potenzial Kapstadts und Südafrikas.
Ihre Idee hat sich zum Erfolgsprodukt entwickelt, immer mehr Läden und Geschäfte etablieren sich in den riesigen, verwinkelten Backsteingebäuden. Die Creative Academy, kleine Foto- und Designstudios, schicke Büros und Läden mit ausgesuchtem Angebot. Inzwischen ist auch Woodstock zum beliebten Wohngebiet geworden, die Reihenhäuschen strahlen in unterschiedlichen Farben und eine bunt gewürfelte Nachbarschaft wohnt hier zusammen. In Upper Woodstock sogar mit herrlicher Aussicht auf das Meer und die Hafengiraffen.
Am besten ist man schon um neun Uhr in der Keksfabrik. Zu Fuss, denn die Parkplätze sind heiss umstritten und von Parkwächtern verteidigt. Natürlich unverpflegt, das Angebot ist zu verlockend und vielfältig. Die langen Tische sind aus alten Türen zusammen gezimmert, riesenlange Tafeln an denen sich die Hungrigen niederlassen. Jeder schwatzt mit jedem – halt wirklich wie ein Nachbarsmarkt. Und dann kommt die Qual der Wahl: Austern mit Sparkling Wine, gefüllte Brötchen in allen Variationen, kleine Rösti mit verschiedenen Belagen, egg benedict, Gegrilltes aus dem Meer, Samosas, asisatische Wokgerichte, Pilzspiesse, Flammkuchen, süsse Leckereien, Törtchen, Lebkuchen ….. Fruchtsäfte und Wein natürlich. Nach drei Gängen können wir nicht mehr! So schade.
Und was es alles noch zu kaufen gibt: Blumen, Honig, Käse, Fleisch, Kräuter, Torten, Gemüse, Früchte, knusprige Brote. In der «Designer Mall» (auf einfachen Holzständen) Klamotten, Ledertaschen, Schmuck und Bikinis.
Ja und dann muss man alles nach Hause tragen, die Königproteas sind echt schwer und auch der hippige Adventskranz macht sich mit jedem Meter mehr bemerkbar. In unseren Taschen hats noch sechs Kräutertöpfe, Salami, Törtli, Gemüse und Fleisch. Der Kühlschrank freut sich auf neues Futter.