Im lebenden Museum der Mafwe

In Namibia gibt es ca. acht Living Museums verschiedener Ethnien. Dieses Museum der Mafwe existiert seit 2008.

Im Caprivi Zipfel besuchen wir die Mafwe. Sie begrüssen uns herzlich und zeigen uns ihre traditionelle Kultur in vorkolonialer Kleidung, die sie aus getrockneten Schilfstangen und selbstgedrehten Sisalschnüren herstellen.

Schon früh lernen die Kleinen die Bewegungen zum Takt der Trommeln. Die grösseren Kinder besuchen die nahe gelegene Dorfschule (natürlich in Schuluniform).

Jeder Tanz versinnbildlicht eine Szene aus ihrem Leben: die Essensbeschaffung, das Spiel, die Ehe, die Jagd, die Zusammengehörigkeit. In diesem Kraal leben 24 Menschen auf engem Raum zusammen. Sie verstehen sich als Gemeinschaft, – wenn jemand krank ist, sind alle krank, wenn jemand isst, essen alle.

Es sind nur ein paar ganz junge und ganz alte Männer im Kraal. Die anderen sind auf dem Feld bei der Arbeit. Mit einfachen Mitteln fertigen sie Tierfallen aus Holz und Seil an, je nach Grösse des Tieres mit anderer Konstruktion. So fangen sie sogar grosse Kudus und kleinere Tiere wie Hasen, Affen, Echsen und Mangusten.

Die älteste Frau im Kraal spielt uns auf einer Harfe aus Seil und Holz eine berührende Musik einer Szene von Mann und Frau. Die alten Frauen unterrichten die jungen Mädchen und führen sie in die Sitten und Gebräuche der Ehe ein.

Nach dem Stampfen der Hirse wird das Mehl gesiebt, bis nur noch das feine Weiche übrig bleibt. Daraus wird ein Brei gekocht, der zusammen mit einer Blättersauce die tägliche Nahrung ist.

Schon ganz junge Mädchen müssen Hirse und Mais stampfen. Zusammen ist das eine echte Konzentrationsarbeit. Je nach Kornart dauert das Stampfen ungefähr dreissig Minuten. Eine harte Knochenarbeit.

Am Kwando fischen die Männer und die Frauen graben Seerosen aus. Die Wurzeln essen sie gleich auf der Stelle. Ja – das Museum ist schon etwas touristisch, doch damit können sich diese Leute eine neue Einnahmequelle schaffen, sie unterstützen damit weitere Mafwe in Singalamwe. Die Leute beschäftigen sich wieder mit ihren Urtraditionen und bewahren die kulturellen Werte auch für die nächste Generation. Das Museum funktioniert also auch als eine Art Schule für Geschichte und Kultur. Zudem findet ein reger interkultureller Austausch statt. Die Mafwe präsentieren mit Selbstbewusstsein und Stolz ihre ursprüngliche Kultur.
Hallo ihr Lieben, Das ist total interessant was ihr bei den Einheimischen erlebt. Es ist doch ganz spannend und eindrücklich, mit wie wenig diese Menschen leben können und wie sie die Gemeinschaft noch leben. Da könnten wir uns eine große Scheibe abschneiden. Wir freuen uns jedesmal sehr, von euch zu lesen, denn so wissen und hoffen wir, dass es euch gut geht.
Weiterhin gute Fahrt !!! Herzlichst Käthi und Max
Liebe Käthi, lieber Max
Ja die Scheibe muss sehr gross sein! Doch kein Brot und kein Fleisch, sondern Maizebrei. Gemüse essen sie auch sehr wenig. Wir sind schon sehr verwöhnt, wenn wir die einfachen Mittel sehen, und trotzdem ist das Leben lebenswert. Auf jeden Fall strahlen die Mafwe eine fröhliche Zufriedenheit aus. Ist es die Ruhe und Gemächlichkeit, kein Internet und kein Stress, die sie dazu bringen? Hoffentlich können sie ihr Leben noch eine Weile so bewahren, bevor wieder Europäer kommen und meinen, ihnen Hilfe aufdrängen zu müssen.
Geniesst den Herbst meine Lieben mit all den vielen schönen bunten Sachen.
Herzlich
Doris & Urs
Hallo ihr zwei Namibier,
es ist weiterhin spannend eure Reise mit zu verfolgen.
Schön zu sehen, dass es euch nach den stressigen
Tagen, Wochen, gut geht und mit dem Paul Ersatz durch
Namibia reisen könnt.
Danke für die spannenden Berichte und die zauberhaften
Fotos.
Der schöne Herbst entschädigt uns für den schlechten
Sommer.
In der Hoffnung, dass Paul heil und termingerecht an-
kommt, wünschen wir euch weiterhin viel Freude in
Namibia.
Liebe Grüsse aus Seuzach
Esther und Urs
Liebe Esther, lieber Urs
Das Warten dauert höchstens noch vier Tage – im Vergleich zu dem was hinter uns liegt, doch ein Klacks. So hoffen wir doch, dass der Schifffahrplan einigermassen stimmt. Wir können es echt kaum erwarten und sind froh, unseren Mietwagen wieder zurückschieben zu können.
Ganz herzliche Grüsse in die Herbstschweiz, hoffentlich hält die Wetterstimmung noch etwas an. Für den Winter wäre es definitiv noch viel zu früh.
Machts gut
Doris & Urs