Auszug aus Benin
Das waren 16 Tage, die wir beide definitiv nicht noch ein zweites Mal erleben möchten. Wir fiebern dem Tag entgegen, an dem wir Benin endlich verlassen können. Obwohl immer noch die Ungewissheit wegen der Verschiffung von Paul zurückbleibt. Das bleibt bis zu unserem letzten Tag in Cotonou ungeklärt.
Früh geht’s los, damit wir rechtzeitig am Flughafen sind. Mir ist immer noch etwas mulmig zumute mit den e-tickets, die ich nur auf dem Handy vorweisen kann. Doch es klappt alles, besser als geträumt. Sogar unser Gepäck können wir bis Windhoek aufgeben. Erst zu spät kommt uns in den Sinn, dass wir jetzt ohne Zahnbürste reisen. Ein Kaugummi muss es für einmal auch tun. Durch wundersame Weise und uns immer noch unerklärlich bekommen wir von Cotonou nach Johannesburg einen Business-Sitz. Ich komme mir dabei schon etwas dekadent vor, denn vorne sitzen fast nur Weisse, hinten ist bis Pointe Noire (der Zwischenlandung in der Republik Kongo) alles vollgestopft. Trotzdem geniesse ich den zweiten Business-Flug meines Lebens, sogar das Essen schmeckt nicht ganz nach Fliegerkost. In Johannesburg müssen wir übernachten, wir werden schon erwartet. Hier klappern uns nach Wochen die Zähne vor Kälte. Auch die Nacht verbringen wir in einem eisig kalten Bett.
Und schon sind wir wieder auf dem Flughafen von Johannesburg: riesengross, modern, sauber und organisiert. Wir können sogar an einem e-Ticket-Terminal einchecken und sind bereits nach einer Viertelstunde fertig. In der der Wartehalle erblicken wir wieder einmal rote Pässe. Viele Schweizer und Deutsche warten auf den Flug nach Windhoek. Mit Verspätung heben wir ab, unter uns rot und unbewohnt die Weite von Namibia. Obwohl wir nicht dieselbe Ferienvorfreude haben, wie die Urlaubsleute neben uns, sind wir dankbar um unsere neue Freiheit. Wenn wir dann wissen, wie es weiter geht, wann wir unseren Paul wieder haben, können wir definitiv erleichtert aufschnaufen. Doch immerhin, schon mal in einer etwas zivilisierteren Gegend. Auch am Mietautoschalter erhalten wir unser gebuchtes Auto ohne Ausdruck von Papieren. Alles klappt, wir fahren auch jetzt einen weissen Toyota – halt einen viel, viel Kleineren.
Nach 32 Stunden Unterwegssein treffen wir in Windhoek ein. Im Klein Windhoek Guesthouse haben wir ein Studio mit Küche reserviert. Diese stellt sich zwar mehr als dürftig heraus, doch immerhin müssen wir nun nicht mehr jede Mahlzeit auswärts essen. Auf den ersten Sundowner müssen wir noch warten – von Samstag 13.00 Uhr bis Montagmorgen gibt es in keinem Laden ein Bier zu kaufen.
Hallo Ihr zwei Afrika-Abenteurer.
Ich hätte Euch in Windhoeck eine gute Adresse um preisgünstig und wirklich angenehm zu wohnen, falls das kleine Studio nicht für länger taugt.
Jeanette vom Kashima B&B, ist Deutsche, reiste vor etwa 15-20 Jahren von Deutschland per VW-Bus nach Namibia und entschied sich dann, dort zu bleiben, ursprünglich war die Reise nach Südamerika geplant mit Verschiffung in Südaftika. Nun hat sie sich ein B&B in Windhoek-West aufgebaut. Ich denke, Ihr könntet Euch bei Ihr etwas erholen vom Stress der letzten Wochen und sie könnte Euch sicher allerhand gute Infos geben. Falls das für Euch was sein könnte, ruft Sie doch mal an Windhoek-West, Tel. +264 (61) 257 254. Und sagt ihr einen lieben Gruss von Erica und Markus, die zwei mit dem Toyota Landcruiser mit Camperaufbau von Capiri Carhire im September 2013! Wir waren damals in ganz Nmibia die einzigen mit einem Fahrzeug wie Paul!
Namibia ist wunderschön – ich würde an Eurer Stelle ein Auto mit Dachzelt mieten und die Reise ganz gemütlich angehen bis Paul ankommt.
Liebe Grüsse und gute Erholung – Erica
Liebe Erica
Herzlichen Dank für die Namibia-Tipps. Da werde ich gerne mit Jeannette Kontakt aufnehmen und schauen, was sich daraus ergibt. Wir sind jetzt am Fühler ausstrecken, wie wir die Zeit am besten hier verbringen. Doch es ist jetzt schon alles viel, viel angenehmer und gelöster. Was sind wir glücklich darüber. Deine Freude über die Namibia Erlebnisse im letzten Herbst klingen bis hier her! Ja, es ist wirklich ein schönes und einfaches Reiseland. Wir freuen uns auf die Natur, Tiere, Wildnis … und nehmen dich in Gedanken gerne mit.
Liebe Grüsse
Doris & Urs
Hoi Doris und Urs
Da stehen einem ja die Haare zu Berge bei solchen Abenteuern.
Ich bin wie gefesselt, wenn ich Eure Berichte lese, da kann kein Krimi mithalten.
Ein Bier sollte immer griffbereit sein, Hopfen ist supi für die Nerven:-)
Denkt an die durchorganisierte, gestresste Schweiz und geniesst die geschenkte Zeit.
Ich sende Euch liebe Grüsse und wünsche weiterhin viele freudige Ueberraschungen.
Nadine
Liebe Nadine
Ob wir uns ein Kühltäschli für das griffbereite Bier kaufen sollten? Doch wir hoffen, dass sich unsere Reise nicht mehr soooo krimimässig fortsetzt. Hier ist immer noch Afrika, doch weit gemässigter und geordneter (und da sind wir beide froh). Urs meinte gerade heute, dass du ihm fehlst ….. Er wird sich nächste Woche einen Figaro suchen müssen.
Ganz liebe Grüsse nach San Gallä
Doris & Urs