Ouagadougou
Sehr nachdenklich verlassen wir nach vier Tagen die Missionsstation in Karangasso. Die Fahrt ist schweigend, wir denken zurück an unsere Erlebnisse. An die kleinen Erfolgsetappen, welche die Missionsschwestern mit unendlicher Geduld und kräfteraubendem Einsatz verbuchen können. Es gibt noch viel zu tun.
Der Grenzübertritt von Mali nach Burkina Faso verläuft problemlos, unterdessen sind wir uns an die mindestens drei Büros von Polizei, Grenzwache und Zoll gewohnt. An der Grenze zu Mali liegen sieben Polizisten mit schwarzlackierten Schuhen in den Liegestühlen unter einem Baum. Einer macht dann die Arbeit, die anderen reden vom Heiraten.
Das Grün von Mali setzt sich auch in Burkina Faso fort, die Felder sind allerdings nicht so gepflegt wie dort. Überall in den Wiesen hinterlässt der Regen wieder grosse Wasserlachen oder riesige Seen mit Seerosen. Hier ist das Land der Velofahrer, Mütter mit ihren Kindern auf dem Rücken, ein Kleines auf dem Gepäckträger klammert sich an sie fest, Männer in bunten afrikanischen Gewändern, kleine Buben auf dem Gepäckträger, da der Sattel für sie noch zu hoch ist. …. und auch noch ein Weisser! Wir halten im Schatten unter einem Baum und lernen Ron aus England kennen.
Sein Ziel ist, alle afrikanischen Länder abzufahren, nun befindet er sich in Land Nummer 31. Ein verrückter Typ – unter http://www.fatkidonabike.com ist über ihn nachzulesen. Er schätzt das kühle Coke und die Schweizerschoggi und wir sind froh, wieder einmal einen Reisenden zu treffen. Beim nächsten Halt kommen zwei Buben aus dem Dickicht – sie stehen vor uns, verschränken die Arme vor der Brust, verneigen sich und sagen ganz scheu bonjour! Allerliebst.
Es ist richtig gut, dass wir (und die Muselmans) den Ramadan überstanden haben. An der Strasse rauchen wieder die Feuer für allerlei Grilliertes, die Stühle der kleinen Imbisslokale warten auf Gäste und in die Dörfer kehrt auch am Tag wieder Leben ein. Auf dem Land machen rostige, kaum mehr lesbare Blechtafeln auf die Gefahren von Aids aufmerksam. Ob das noch jemand liest?
Wir landen in der Millionenstadt Ouagadougou – der Hauptstadt von Burkina Faso. Roller und Autos, Menschen und Velos – alles scheint unterwegs zu sein. Die Stadt ist nach dem Vorbild von Paris in verschiedenen Arrondissements aufgebaut, gleich neben den geteerten Hauptstrassen zweigen gesandete Wege ab. Überall wird etwas verkauft, werden Geschäfte abgewickelt: die Bananen neben den Rollern, die Velopneus neben den BHs, Schmuck neben gegrillten Spiesschen.
Wir suchen die Botschaft von Bénin und fragen uns mühsam durch: beim Reisebüro, im Hotel (wo wir den Code fürs Internet erfragen – Relace1982, ah nein Relaxe1982, nein doch nicht relaxe1982, nein der Zugang tut halt nicht im Moment, der Code lautet dann schlussendlich relax1982), im Internet, bei der Botschaft von Mali …. und finden sie schlussendlich. Zum guten Glück können wir auf das Visum warten, Frau Honorarkonsulin erledigt es innerhalb einer Stunde. Gleich um die Ecke muss Urs endlich wieder einmal seine Haare schneiden lassen – er sieht schon ganz wild aus. Doch der Coiffeur ist gerade am Füssewaschen, er muss in die Moschee, doch er will gleich wiederkommen.
Leider kann ich kein Foto von vorher-nachher machen, beide Frisuren sehen gleich scheusslich aus.
Auf unseren Strassenfahrten sehen wir nirgends einen vernünftigen Electronicshop, um unsere defekte Kleinkamera zu ersetzen. Wir haben die Idee, dass es bestimmt auf dem Flughafen einer so grossen Stadt etwas solches zu kaufen gibt. Wir werden enttäuscht – keine Läden, nur Metzgereien. Sehr berührt bleiben wir vor dem Zelt stehen, dass zum Gedenken der Opfer des Flugzeugunglücks vom 24. Juli 2014 aufgebaut ist, viele Blumen sind niedergelegt. Das Leben ist eine Gratwanderung.
Die ungefähre Richtung unseres herausgesuchten Hotels wissen wir, doch dass wir gerade direkt dahinfahren, erstaunt dann doch. Im Les Palmiers in Waga (Kurzform für Ouagadougou) lernen wir die ersten Schweizer kennen: Monika und Martin. Sie leben seit zwei Jahren hier und lösen gerade ihren Haushalt auf. Martin hat seinen letzten Arbeitstag in einem deutschen Hilfswerk und nun machen sie sich mit dem Auto auf den Heimweg in die Schweiz. Wir verbringen einen gemütlichen Abend zusammen, tauschen Reiseerfahrungen aus und lachen viel. Richtig schön, den 1. August mit schwizerdütsch zu beginnen!
Hallo, ihr zwei Weltenbummler!
Es ist weiterhin fantastisch eure Reise mit zu verfolgen, mit all den positiven
und negativen Erlebnissen.
Gut konntet ihr das „Ebola-Gebiet“ umfahren.
All die „Übervorteilungen“ haben wir auch in Marokko und in Ägypten erfahren.
Das pure Gegenteil haben wir in der Türkei (ganzen Land) erlebt.
Gastfreundschaft ohne Hintergedanken, einfach super!
Weiterhin viel Spass und Glück auf eurer Super-Reise wünscht euch
Esther und Urs
Liebe Esther, lieber Urs
Wir sind in Contonou „gestrandet“ – hinter uns Ebola, vor uns Ebola – wir sind am Abklären, was wir jetzt machen sollen.
Dir Esther ganz ganz herzliche Glückwünsche für deinen GROSSEN Tag morgen. Geniesse ihn und vor allem einen guten Start nächste Woche nach den langen Ferien.
Ganz liebe Grüsse
Doris & Urs
Liebe zwei
Knigge à l’Africaine – diese Polizisten nehmen den Dresscode ernst(!), und wissen wahrscheinlich auch, dass Frauen immer zuerst auf die Schuhe der Männer gucken ;–)
Beim letzten Bild ist fertig mit Schmunzeln. Es bricht mir fast das Herz, diesen kleinen Esel zu sehen, alleine zuständig, den überbeladenen Karren und zwei Mitfahrer(!) von A nach B zu transportieren. Mein Vorschlag: überbesetzter Staatsapparat effizienter einsetzen, z.B. die sechs Liegestuhlpolizisten bei «Kurzarbeit» hier einspannen! (die benötigten Turnschuhe dazu würde ich sponsern…)
herzlichst aus Staad
Liebe Esther
Da könnte viel bewegt werden, die richtigen Kräfte am richtigen Ort einzusetzen. Doch das steht uns als Fremde nicht an, ins afrikanische Gefüge einzugreifen :-)! Turnschuhe wären nicht mal nötig – Flipflop genügen vollkommen.
Liebe Grüsse in die Schweiz
Doris
Liebe Esther
Hier könnte viel bewegt werden, die richtigen Kräfte am richtigen Ort einzusetzen. Doch das steht uns als Fremde nicht an, ins afrikanische Gefüge einzugreifen :-)! Turnschuhe wären nicht mal nötig – Flipflop genügen vollkommen.
Liebe Grüsse in die Schweiz
Doris
Hey ihr zwei lieben,
Es ist spannend und kribbelig eure reise zu verfolgen und sovieles erinnert uns an unsere erlebnissreisen in diesen ländern. So froh sind wir, hier zu sein und aus deinen super kochbüchern was feines zu kochen.
Wir wünschen euch viel glück bei der weiterreise, welche wir mit hochspannung verfolgen. Umarmung und drücker muk
…. und ich würde gerne an deinen Tisch sitzen 🙂 und wieder einmal etwas Superfeines geniessen.
Trotz allem, wir machen das Beste daraus.
Ganz liebe Grüsse an euch zwei
Udo