Besuch aus der Schweiz

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Erst noch war der Termin monateweit entfernt und schon finden wir uns auf dem Flughafen wieder, um unsere Enkelin Giuliana abzuholen. Sie hat den langen Flug über Hongkong perfekt gemeistert und sogar alleine die Einreise in Sydney geschafft. Für mich ist es wunderschön, einen Teil der Familie bei mir zu haben. Ein paar Tage später treffen Florian – der Göttibub von Urs – mit Bettina ein. In Lisarow sind alle Betten belegt, fast wie in einem bed&breakfast. Wir schätzen es sehr, dass alle hier wohnen und wir von hier aus die Sehenswürdigkeiten gemeinsam entdecken können. Unterdessen ist der Winter eingekehrt, die Bäume haben die Blätter verloren, doch die gum trees – die Eukalyptusbäume – verbreiten immer noch ihren unwiderstehlichen, würzigen Duft. Erste Magnolienknospen und Märzenbecher wagen sich bereits hervor. Erstaunlich, wie viele Büsche und Bäume auch zur Winterzeit bunte Blüten tragen. Und die Erdbeeren aus Queensland haben Saison – auch ein Vorteil des australischen Winters.

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Als erstes besuchen wir den nahe gelegenen Reptile Park, so sind die komischsten und unbekanntesten Tiere Australiens schon mal entdeckt und teilweise gestreichelt.

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Unsere Erkundungsreise führt in die unendliche Weite der Blue Mountains. Kilometerweite Eukalyptushaine im Jamison Valley und dazwischen die rot-orangen  Steinformationen der  Drei Schwestern. Eine Legende aus der Traumzeit der Aborigines erzählt von den drei Schwestern Meehni, Wimlah und Gunnedoo, die hier mit ihrem Vater, einem Zauberdoktor, lebten.  Um sie vor einem Ungeheuer zu schützen, verwandelte er die drei Mädchen mit seinem Zauberknochen in drei nahe beieinander stehende Felstürme. Den Knochen verlor er leider und die drei Schwestern warten und hoffen immer noch, dass er ihn wiederfindet.

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Was wäre ein Australienbesuch ohne Sydney? Auf dem Oberdeck des roten hop-on-hop-of Buses erkunden wir die Stadt in allen Richtungen, bewundern einmal mehr das Operahouse aus nächster Nähe und beschliessen den Tag mit einem Nachtessen im Drehrestaurant des 305 Meter hohen Sydney Towers. Einziger Dämpfer, dass Giuliana keinen Drink (auch keinen alkoholfreien) in der Bar nehmen darf – sie ist noch nicht 18 und das ist gegen das Gesetz! So warten wir halt zusammen unten, bis wir nach diversen Kontrollen auch ins Restaurant hochfahren dürfen. Die Lichter der Grossstadt liegen zu unseren Füssen und funkeln um die Wette. Unsere Magennerven beruhigen sich nach den ersten gefahrenen Metern wieder und wir geniessen das Essen mit spektakulärer Aussicht.

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Florian und Bettina reisen weiter in den wärmeren Norden und wir verbringen zu fünft ein Wochenende in Port Stephens. Das idyllische Hafenstädtchen ist berühmt für die Beobachtung vorbeiziehender Wale. Im australischen Herbst und Winter schwimmen Tausende von Walen von der Antarktis in die wärmeren, nördlichen Gewässer, um die Jungen zur Welt zu bringen, sich zu paaren und nach ein paar Ruhewochen wieder in die fischreichen Gebiete zurück zu kehren. Bis zu 5000 Kilometer legt ein Wal auf diesem Weg zurück, er schwimmt mit sieben Kilometer pro Stunde.  43 verschiedene Wal-Arten bewegen sich im australischen Ozean auf diesen Migrationswegen,  die Buckelwale sind die Bekanntesten. Bei herrlich warmem Sonnenschein fahren wir mit dem Beobachtungsboot aufs offene Meer hinaus. Das Auf- und Ab der Wellen nehmen wir in Kauf und vergessen es sofort beim ersten klatschenden Geräusch des aufspringenden Wals. Das imposante Bild lässt das Herz schneller schlagen und die Gänsehaut wachsen. Wir haben Glück und können die Riesensäugetiere aus nächster Nähe beobachten. In Anna Bay begrüsst uns am nächsten Tag eine Gruppe von sicher zwanzig Delfinen, die ihre glänzenden Körper aus dem Wasser schnellen lassen, miteinander zu spielen scheinen und uns einen wunderbaren Abschluss unseres Beobachtungswochenendes schenken. Herrlich intakte Natur!

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